Wusstet ihr das mit dem Begriff Lampe eigentlich das Leuchtmittel (uns üblich bekannt als Glühbirne) gemeint ist? Und dass die Lampe fachlich richtig als Leuchte bezeichnet wird?
Nein?
Dann gibt´s diese FunFacts kostenlos oben drauf! Aber natürlich habe ich hier viele wirklich wichtige Empfehlungen für die Lichtplanung, Leuchten sowie das Thema Beleuchtung für dich!
Beleuchtung kann mehr als nur Licht!
Fangen wir gleich mit den 6 häufigsten Fehlern an, die du beim Thema Beleuchtung vermeiden solltest:
° Zu spät mit der Lichtplanung befassen
° Sich beim Neubau auf den Architekten / Bauträger verlassen
° Nur Deckenleuchten nutzen
° Falsche Lichtfarben nutzen
° Zu wenig Beleuchtung planen
° Bei der Beleuchtung aus Kostengründen sparen
Unser Rat: Die Lichtplanung sollte ganz am Anfang eines (Um)Baus angegangen werden.
Schließlich wird auch der Elektroplan früh begonnen, wieso dann nicht auch direkt bei der Beleuchtung weiter machen? Dabei sollten wir uns immer die Frage stellen:
Welches Licht brauche ich zu welchem Zweck wo?
Nur wenn wir wissen wofür wir das Licht benötigen, können wir die geeigneten Leuchten und / oder Leuchtmittel mit entsprechender Lichtfarbe und Lumen Output wählen.
Lumen was???
Damit ist beschrieben wie viel Licht deine Leuchte am Ende gibt. Mehr Lumen = mehr Licht. Zu merken ist dies wie bei der Watt Angabe. Mehr Watt gleich (meist) helleres Licht – eigentlich ganz einfach also.
Ohne jetzt tiefer in die Begrifflichkeiten, Physik usw. einzutauchen, gehe ich nun auf die Basics die bei der Lichtplanung absolut wichtig sind ein.
Beleuchtung hat unterschiedliche Funktionen
Eine gute Lichtplanung besteht immer aus verschiedenen Beleuchtungsquellen mit bestimmten Aufgaben:
° Die Grundbeleuchtung, auch Allgemeinbeleuchtung oder – in Innenräumen – Raumlicht genannt, dient der
Orientierung oder der gesamten Ausleuchtung des Raumes bei Bedarf
° Die Zonenbeleuchtung für verschiedene Bereiche oder Sehaufgaben
° Die Akzentbeleuchtung, die Stimmung schafft und Akzente setzen kann
Warum dies sinnvoll ist, lässt sich am besten am Beispiel des Wohnzimmers veranschaulichen. Dazu überlegen wir, was alles im Wohnzimmer geschieht. Wir schauen unsere Serien, lümmeln auf der Couch, die Männer zocken. Es wird gelesen, manchmal auch gearbeitet und auch Besuch ist in unseren Wohnzimmern nicht unüblich.
Eigentlich logisch, dass eine Leuchte nicht auf all diese verschiedenen Situationen und Bedürfnisse reagieren kann, oder? Genau da fängt die Lichtplanung an.
Und wer hilft mir bei der Entscheidung, Platzierung und hat das entsprechende Know-how? Natürlich – der Lichtplaner. Wer jetzt denkt, einen Lichtplaner braucht nur ein architektonischer Neubaukracher oder die Leistung sei nicht bezahlbar, der irrt sich! Aber dazu später mehr …
Für die verschiedenen Anforderungen der Sehaufgaben ist die Basis für gute Sehleistung immer eine gute Beleuchtungsqualität mit möglichst wenig Blendung. Gutes Licht bekommt Ihr also nicht automatisch durch eine Designer-Leuchte mit toller Optik.
Es beginnt mit der Platzierung im Raum, geht über die passende Lichtquelle mit entsprechender Lichtfarbe und endet in der Lichtmenge.
(Für die Grundierten Lichtwisser unter euch: Ich lasse hier bewusst die Punkte Reflektion, Abstrahlwinkel etc. außen vor. Dazu vielleicht mal in einem anderen Beitrag mehr!)
Grundbeleuchtung für die Orientierung
Begonnen wird immer mit der Grundbeleuchtung. Diese dient hauptsächlich der Orientierung. Um sicher von Raum zu Raum zu gelangen sowie die Treppen zu meistern. Außerdem sorgt das Raumlicht auch für die gute Ausleuchtung beispielsweise zum Putzen.
Sinnvoll ist immer ein Dimmer, damit dieses Licht genauso zur gemütlichen Ausleuchtung bei Feiern oder Besuch genutzt werden kann. Das Licht sollte möglichst warm sein und entweder indirekt oder direkt in den Raum erhellen.
Ein gedimmtes Raumlicht dient außerdem dazu, starke Helligkeitsunterschiede auszugleichen. Das schützt die Augen vor Ermüdung, z. B. beim Fernsehen oder beim Lesen, und sorgt für eine gute Gesamtausleuchtung und Gemütlichkeit.
Platziert wird das Licht meist in der Mitte des Raumes, als indirektes LED Band außen oder durch Spots / LED Linien an den Seiten, welche direkt gerichtet strahlen.
Zonenlicht Für die unterschiedlichen Bereiche
Das funktionellere Zonenlicht dient speziellen Sehaufgaben. Somit konzentriert es sich auf die ausgeübten Tätigkeiten an diesem Platz wie der Ausleuchtung zum Essen über dem Esstisch.
Genauso kann durch das Zonenlicht eine Leseecke ausgeleuchtet werden oder die Arbeitsfläche in der Küche. Platziert wird dieses Licht also dort wo es benötigt wird: Neben dem Lesesessel, über dem Esstisch oder neben dem Bett beispielsweise.
Meist ist es gerichtetes Licht, welches oft flexibel ausrichtbar sowie dimmbar gestaltet wird. Die Lichtfarbe unterscheidet sich in Küche und Arbeitszimmer beispielsweise jedoch von der Esstischbeleuchtung.
Beim Lesen wird ein Licht benötigt, welches eher dem Tageslicht ähnelt als einer Kerze. Somit sollten ca. 3000 – 4000 Kelvin (neutral weiß) gewählt werden. Über dem Esstisch kann es wärmer, bis zu 2700k (Kerzenlicht ähnlich warm) sein.
Akzentlicht für die Atmosphäre
Wie der Name schon vermuten lässt: Akzentlicht ist das Zaubermittel für eine Wohlfühlatmosphäre. Am häufigsten taucht es in Form von (indirekten) Tischleuchten auf Fensterbänken, Kommoden oder am Boden auf.
Aber auch die Bilderbeleuchtung, eine indirekte Lichtvoute in Decke / Wand oder besondere Spots können Wände, Oberflächen und Objekte gekonnt in Szene setzen und die Architektur unterstreichen.
Auch Lichtkunst in Form von besonders schönen Wandleuchten ist eine tolle Möglichkeit dem Raum Gemütlichkeit und einen Eyecatcher zu geben. Platziert wird es dort, wo es Sinn macht und gefällt – meist in Ecken oder an besonderen Stellen. Die Lichtfarbe sollte hier auch möglichst warm, um die 2700k, sein.
Um also die Möglichkeit zu haben diese verschiedenen Lichtszenen, in seine Räume zu integrieren, sollte gleich am Anfang mit der Lichtplanung begonnen werden. Somit können die Auslässe richtig platziert werden. Auch genügend Steckdosen sind wichtig für das spätere Gesamtkonzept.
Der Lichtplaner - Spezialist für Beleuchtung
Lichtplaner helfen dabei, optimale Beleuchtungsverhältnisse im Raum zu schaffen, da diese genau darauf spezialisiert sind. Nämlich für jeden die perfekte Beleuchtung zu planen. Der Standard, welchen viele Bauträger, Architekten und Elektriker in ihren Plänen vermerken, ist also längst überholt und nicht mehr zeitgenössisch.
Um sich Lichtplaner nennen zu dürfen und Spezialist auf diesem Gebiet zu werden, wird mittlerweile genauso lange studiert wie beispielsweise für die Architektur – Das Lichtdesign Studium (BA & MA) ist an wenigen Standorten in Deutschland möglich. Viele ältere Generationen haben meist einen Hintergrund aus der Elektrik und eine entsprechende Fortbildung.
Denn wie die Menschheit haben sich auch unsere Bedürfnisse in puncto Licht weiterentwickelt und verändert. Somit ist ein einzelner, mittiger Deckenauslass einfach nicht mehr unseren Ansprüchen sowie den verschiedenen Sehaufgaben entsprechend.
Doch auch hier helfen Lichtplaner. Mittlerweile gibt es genügend Leuchten, die trotz mittigem Auslass überall im Raum eine sehr gute Beleuchtung zaubern können. Ein gutes Beispiel ist z. B. die Spider von Studio Italia Design.
Damit sind wir bei dem letzten Punkt – spart nicht bei der Beleuchtung. Denn auch hier gilt wer billig kauft, kauft mindestens zweimal. Das Budget für Leuchten sollte genauso bei der Budgetierung festgelegt werden wie das Budget für Möbel, Küche usw.
Und gerade wenn bei der Sanierung oder der Neuplanung Einfluss auf die Platzierung genommen werden kann, dann nutzt dieses Recht und tut es. So ist in diesem Bereich eine Personalisierung möglich die für euch auch wirklich passt.
NOCH FRAGEN?
Wie du nun siehst, sollte die Lichtplanung auf keinen Fall bei der Planung eines (Um)Baus vernachlässigt werden. Für mehr Infos schreib uns eine Mail mit deiner Frage oder stöbere in den anderen Beiträgen nach Hilfestellungen für dein (Um)Bauvorhaben!
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