Wo gehobelt wird, fällt Späne! So ist es auch bei einer Sanierung des Badezimmers. Wie der Name schon verrät, kümmern wir uns hier um den Radikalschlag Badezimmerumbau. Wie du in 5 Schritten erfolgreich zu deinem Traumbad kommst, schauen wir uns jetzt Schritt für Schritt an!
Wie lange dauert eine Badsanierung?
Das wichtigste vorweg: Wie viel Zeit musst du für die Badsanierung und -renovierung einplanen? Das hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Ganz besonders von den Faktoren Vorplanung, Handwerker (Können bei Eigenleistung oder Verfügbarkeit bei Gewerken) und Anspruch an. Ist all dieses vorab gut geplant und festgelegt, gibt es einen reibungslosen Ablauf - sollten sich die Gegebenheiten nicht plötzlich ändern. Stichwort: Wundertüte Altbau!
1. Von Inspiration zur Bedarfsanalyse
Nicht ohne Plan beginnen abzureißen! Wie eben beschrieben, kommt es auf eine gute Vorplanung an. Umso detaillierter du Gegebenheiten, Wünsche, Vorstellungen, Sanitärobjekte und nötige Gewerke vorbereitest und planst, desto besser gelingt der Umbau.
Als allererstes solltest du dir überlegen, was dir vielleicht aktuell an deinem Badezimmer gefällt und was du ändern möchtest. Das können auch Details sein wie z. B. die Waschtischhöhe, die Platzierung der Badewanne usw. Dann stell dir deine Morgenroutine im Badezimmer vor und überleg dir, wie dein Ablauf im Bad aussieht bzw. was dich aktuell stört, wenn du dich im Badezimmer aufhältst.
Dazu kannst du dir den Grundriss deines Badezimmers maßstabsgetreu (z. B. 1 zu 100) selbst aufzeichnen und schauen wie viel Platz du hast, um alles unterzubringen. Hierfür misst du deine Wände z.B. 2,30m Länge und zeichnest dir diese Wand als 23cm langen Strich auf. So machst du das mit allen Wänden und kannst dir dann im Netz oder in unserem Blogbeitrag zu wichtigen Maßen beim Umbau die Standartmasse der Sanitärobjekte raussuchen und so platzieren, wie du es gerne hättest.
Überleg dir also zunächst was du möchtest und entscheide dich dann für die Details. Um dich inspirieren zu lassen, kannst du in Badezimmer-Ausstellungen fahren, Fliesengeschäfte besuchen und z. B. bei Pinterest stöbern. Hier bekommst du einen genauen Überblick wie die Fliesen im Raum wirken, was der aktuelle Stand der Technik ist und einfach schauen was dir gefällt. Vergiss nicht, auch bei den Ausstellungen der Großhändler zu schauen. Denn wenn du später einen Generalunternehmer beauftragst wird dieser die Objekte von dort beziehen.
Sicherlich kannst du dich auch beraten lassen. Denn ganz wichtig ist auch hier wieder: Hol dir Hilfe, wo du nicht weiter kommst! Auch in Bezug auf die Kosten kann ein Profi kalkulieren, ob deine Wünsche und Vorstellungen mit deinem Budget umsetzbar sind.
2. Wen oder was brauchst du für die badsanierung?
Wenn dein Grundriss grob steht, du dir genau überlegt hast, was du möchtest und du Fliesen, Armaturen und Sanitärobjekte (grob) ausgewählt hast, geht es langsam an die Planung der Umsetzung.
Welche Gewerke braucht eine Badsanierung? Du benötigst neben dem Sanitärinstallateur, Fliesenleger, Maurer und Maler ggf. auch einen Elektriker, Trockenbauer oder Schreiner. Überleg dir, um Kosten zu sparen, was genau du in Eigenleistung selber machen möchtest, kannst und darfst. Von Sanitärleitungen und Elektrik solltest du als Neuling immer die Finger lassen! Möchtest du eine Fußbodenheizung? Dann plane auch dies ein.
Wenn du allerdings keine Lust auf Eigenleistung hast, such dir ein Unternehmen, dem du diese Sanierung und deren Umsetzung anvertraust. Das kann z. B. ein Innenarchitekt sein, der für dich die Planung und Bauleitung übernimmt. Dieser hat in seinem Netzwerk alle nötigen Gewerke und kann somit die Sanierung von A bis Z umsetzen.
Dieser hilft dir bei allen weiteren Schritten, damit du nicht völlig hilflos einfach irgendetwas entscheidest. Außerdem kennt ein Innenarchitekt viele Kniffe sowie Vor- und Nachteile der Gestaltung. Außerdem achtet dieser auf eine termingerechte Fertigstellung und erkennt Baumängel bevor diese für das ungelernte Auge nicht mehr zu erkennen sind.
Oder du suchst dir einen Generalunternehmer, der alle Gewerke auf einmal liefert. Beide Varianten minimieren den Zeit- und Arbeitsaufwand für dich – erhöhen aber auch den Kostenaufwand. Sicherlich ist die Planung über einen Innenarchitekten etwas teurer, solltest du aber schwierige Gegebenheiten haben oder etwas Besonderes haben wollen, empfehlen wir dir, einen Experten einzubinden.
3. Was eignet sich für dein Badezimmer?
Wenn das Organisatorische geklärt ist, müssen spätestens jetzt Materialien und Sanitärobjekte sowie weitere Badezimmermöbel ausgesucht und bestellt werden. Dabei sollte auf Grundlage des Raumes entschieden werden, wie groß die Dusche sein darf, welche Abtrennung die Beste ist und welche Fliesen genommen werden sollen.
Für Möbel und Ablagen eignet sich insbesondere Holz als Material sehr gut, aber auch Steinplatten sind sehr beliebt. Für die Bereiche, die nicht direkt unter Wasser stehen, kann auch ein Vinylboden verlegt werden. Das spart Geld und Zeit. Aber auch ein Echtholzboden ist mit der richtigen Beschichtung machbar.
Kurz vor Beginn sollten die Handwerker ins Haus kommen. So bekommst du wichtige Informationen zu funktionierenden und vor allem technisch realisierbaren Lösungen für dein Bad. Diese Termine sind meist kostenlos und selbst wenn du alles selbst machen möchtest, benötigst du den Installateur ggf. zumindest für das Verlegen der neuen Rohre.
Warum ist der Termin so wichtig? Solltest du dich auf eine bodentiefe Dusche eingeschossen haben, dies aber technisch nicht realisierbar sein, musst du dir eine flache Duschwanne als Alternative suchen. Eventuell gibt es diese aber nur in anderen Massen und du musst umplanen.
Solltet Ihr keinen Innenarchitekten hinzugezogen haben, kann der Fliesenleger auch viele Tipps und Tricks zur Materialauswahl geben. Beispielsweise kann der Raum durch das diagonale Verlegen der Fliesen auf dem Boden oder großformatige Fliesen an den Wänden optisch vergrößert werden.
4. Wo bekomme ich das Material?
Du hast dich also für Badezimmermöbel, Fliesen und Co. entschieden. Jetzt stellt sich die Frage, wo du diese möglichst qualitativ hochwertig und dennoch zu einem guten Preis erwerben kannst. Dabei hast du verschiedene Möglichkeiten:
Solltest du deine Badsanierung nicht über einen Generalunternehmer durchführen lassen, wird es schwierig mit dem Einkauf beim Großhandel. Denn hier können nur eingetragene Firmen einkaufen, die dir diese Objekte zu einem teureren Preis weiterverkaufen. Vorteilhaft wenn du vorher beim Großhändler in der Ausstellung warst. Du weißt, was es kostet und kannst verhandeln!
Was wirklich immer vom Sanitärfachbetrieb kommen sollte sind die Rohre und das Installationsmaterial. Alles andere kannst du theoretisch selbst in einem Baumarkt kaufen, wenn dir das lieber ist. Problem dabei ist, dass die Handwerksunternehmen sich weigern könnten dieses zu verbauen. Solltest du alles aus dem Baumarkt selbst verwenden, ist das natürlich kein Hindernis.
Dieses Problem gilt auch für fremd gekaufte Armaturen. Diese müssen in Deutschland speziell geprüft und zertifiziert werden. Nur wenn diese die Prüfsiegel vorweisen, wird ein guter Monteur diese verbauen und die Gewährleistung übernehmen.
Kalkulier genug Zeit ein, um alles Nötige zu besorgen und zu bestellen und achte dabei auf die Lieferzeiten!
5. Zeitaufwand und Ablauf
Kurz vor dem Sanierungsbeginn stellt sich noch die Frage, wie lange auf das Badezimmer verzichtet werden muss. Jetzt macht sich die lange Vorarbeit und detaillierte Planung bezahlt! Denn Planung und Organisation nehmen am meisten Zeit in Anspruch. Ist alles bei Beginn vor Ort und es treten keine Komplikationen auf, dann ist eine Sanierung in gut zwei Wochen geschafft!
Jetzt geht’s aber ans Eingemachte! Der Abriss beginnt, alle Sanitärobjekte werden entfernt und die Fliesen werden abgeschlagen. Sollten keine neuen Wände gezogen werden, können die Installateure dann bereits mit der Roh-Installation und dem Verlegen neuer Rohre beginnen. Auch der Elektriker kann dann mit der Verkabelung beginnen.
Habt ihr eine Fußbodenheizung oder Erwärmung geplant muss diese dann erst rein, der neue Estrich drauf und das Ganze darf trocknen. Erst dann können die Maurer- und Verputzarbeiten beginnen. Danach heißt es wieder austrocknen lassen! Am besten übers Wochenende.
Ist alles trocken, kann der Fliesenleger beginnen. Auf den Fliesenleger folgen die Malerarbeiten bevor die Handwerker sich der Feininstallation widmen, darunter fallen Sanitär- und Elektroarbeiten, wie das Anbringen von Armaturen, Ausstattungsgegenständen, Leuchten etc.
Fertig ist euer neues Badezimmer!