Altbau einrichten: So setzt ihr hohe Decken, große Fenster und Holzdielen in Szene

Wer kennt Sie nicht, die wahnsinnig tollen Bilder all der Altbauwohnungen und Häuser auf Pinterest.  Was immer so wunderschön aussieht, zeigt aber nicht den Prozess dahinter. Denn so ein Altbau stellt alle neuen Bewohner vor eine Herausforderung – Wie richte ich den Altbau richtig ein?

 

Denn neben den schönen Aspekten wie die hohen Wände, die großen Fenster, Schiebetüren, Holzdielen uns Stuck wollen diese auch entsprechend in Szene gesetzt werden. Außerdem sind die Raumaufteilungen, die Bausubstanz sowie die Grundrisse eines Altbaus auch oft ziemlich knifflig.

 

Mit wenigen Tricks können wir die Besonderheiten aber ganz gelassen hinnehmen und finden unser Wohnglück mit tollem Charakter. Keine andere Wohnsituation bietet so ein großzügiges Räumgefühl wie der Altbau!

Altbau einrichten - So geht's!

Darauf solltet ihr unbedingt bei der Altbaubesichtigung achten

Ein Altbau ist vor allem eins – spannend! Denn all die Details erzählen eine Geschichte und sorgen gleichzeitig für eine Gemütlichkeit, von der so mancher Neubau nur träumen kann. Dennoch solltet ihr schon bei der Besichtigung auf folgende Dinge achten oder erfragen:

 

° Bausubstanz (Wände, Decken, Böden)
° Bodenbelag (liegt evtl. Teppich oder Vinyl über den Dielen?
° Schall (Fensterverglasung, Nachbarn)
° Zugluft (Fenster, Türen, Wände)
° Decken (Historisch? Stuck?)
° Raumaufteilung (Durchgangszimmer?)
° Heizungen
° Schimmel (Feuchtigkeit an Wänden)

Wenn Ihr also eure Perle gefunden habt, empfehlen wir euch, euren Altbau nach folgendem Motto einzurichten: 

 

Mut zum Unperfekten!

Aufgrund der hundert Jahre alten Wände dauert es oft länger bis der spezielle Dübel hält, wenn es überhaupt möglich ist. Auch die schiefen Wände und unebenen Böden können einen Perfektionisten zur Weißglut treiben. Deshalb sind verstellbare Füße oder Ausgleicher aus Holz und Filz eine Alltagswaffe. Plant für die Vorhaben immer etwas mehr Zeit ein, dann kommt keine Frustration auf! (Oder zumindest weniger 😉)

 

Beim Einrichten einer Altbauwohnung solltet ihr die Nummer eins immer nutzen: Die Deckenhöhe! Die meist mindestens vier Meter hohen Wände sind für vielerlei Dinge super. Besonders bezüglich des Stauraums! In eurem Altbau könnt ihr also die kleineren Räume optimal nutzen, indem Ihr in die Höhe baut. Hier könnt ihr entweder modulare Systeme nutzen oder euch von einem Tischler spezielle Schränke nach Maß für die Ecken anfertigen lassen.

 

Um dort ranzukommen, könnt ihr einfach einen schönen Tritt als Beistelltisch oder Deko verwenden, auf welchen ihr dann zurückgreift, sobald ihr an die oberen Fächer müsst. Auch ganze Bücherwände eignen sich hervorragend und lassen die Herzen der Bücherwürmer unter uns erwärmen. Hier kann auch ganz klassisch, wie in den Bibliotheken, direkt eine Leiter zum Schieben angebracht werden. Et voilà – Euer Erstes und wahnsinnig großes Highlight der Wohnung steht. Aber die hohen Wände sind noch für viel mehr super!

Stuck im Altbau hervorheben

Durch Höhe und Elemente wie Stuck sehen Gemälde und Bilderwände an diesen Wänden wunderschön aus. Wer mutig ist, streicht die Bilderwand vorher in einem dunklen Ton. Denn wo knallige oder dunkle Töne normale Wohnungen oft erdrücken, unterstreichen diese den Altbau, geben ihm Tiefe und heben bis nach oben gestrichen auch noch den Stuck hervor.

 

Aber auch halbhoch gestrichene Farben unterstreichen die Höhe der Räume. Genauso gut wie Farbe passen auch Muster in Form von Tapeten wunderbar und werden so zu einem großen Gemälde an der Wand. Wer im Altbau lebt, sollte grundsätzlich verstehen: Im Altbau ist jeder Wohnstil erlaubt!

 

Da sich oberhalb der Wände meist das Herz unserer Altbauwohnung befindet, sollten wir der Decke auch ein besonderes Augenmerk schenken. Hier ist nämlich neben dem ornamentreichen Stuck eine Menge Platz. Dieser Stuck kann durch eine gute Lichtinstallation, besondere Leuchten oder eine Deckenbegrünung unterstrichen werden.

 

Da ein Altbauhaus dank großzügiger Fensterflächen viel Tageslicht einlässt, muss oft gar nicht viel mit dem Kunstlicht gearbeitet werden. Dennoch können Strahler oder LED Bänder in der Stuckleiste diesen hervorheben und als indirekte, gemütliche Lichtquelle dienen.

 

Neben möglichst passend großen Pendelleuchten, die auch gerne unterschiedlich hoch gehangen werden dürfen, sehen auch große Stehleuchten im Altbau super aus! Die Höhe sollte ausgenutzt und passend inszeniert werden. Nutzt wie immer mehrere direkte und indirekte Lichtquellen für eine gemütliche Wohnatmosphäre.

 

 

Schaut bei der Besichtigung ganz genau auf die Deckenauslässe. Oft wurden hier Haken inmitten der Stuckrosette montiert. Dort drauf wird es schwierig mit LED-Leuchten zu arbeiten, da diese einen speziellen Baldachin inkl. Trafo besitzen. Dieser müsste nach Möglichkeit somit etwas neben die Rosette verschoben werden.

Zustand der Holzdielen überprüfen

Auch ein Blick auf den Boden oder unter den aktuellen Boden kann sich mehr als lohnen. Oft wurde der hochwertige Dielen Boden im Laufe der Jahre durch Teppich, Vinyl oder Laminat verdeckt. Ein Blick darunter lohnt sich, denn die Böden sind oft sehr, sehr gut erhalten!

Bei der Raumstruktur ist die offene Gestaltung und die Verbindung durch Schiebtüren besonders markant. Überlegt euch also gut, wie Ihr die Zimmer nutzen wollt und könnt, denn diese bieten eine andere Abtrennung sowie Schallschutz als normale Türen.

 

Dann geht es ans Eingemachte - das Möblieren. Hierzu solltet ihr euch vorab schon den Grundriss nehmen und eure Möbel einzeichnen, bzw. kleine 1:100 2D Möbel anfertigen, damit ihr diese auf dem Grundriss rumschieben könnt.

 

Denn die Möblierung sollte gut durchdacht sein, damit weder das Raumgefühl von zu überfüllten Räumen genommen wird noch die Wohnung leer und einzelne Möbel völlig verloren rumstehen. Auch eine unruhige Einrichtung kann die Architektur des Altbaus zerstören.

 

Eure besonderen Designerstücke oder Lieblingsmöbel können in den neuen Räumlichkeiten besonders gut in Szene gesetzt werden. Dennoch gilt hier: Weniger ist mehr! Wenn zu viele Besonderheiten miteinander konkurrieren, kann das der Raumatmosphäre viel nehmen.

Bei kleinen Räumen oder schwierigen Ecken solltet ihr am besten nach einer multifunktionalen Lösung suchen. So eine könnte beispielsweise ein Modulsofa sein, welches ganz nach Belieben Sofa, Sessel oder Schlafplatz für zwei Personen wird.

 

Habt ihr euch an den Wänden für ruhige, helle Farben entschieden, könnt ihr dem Altbau mit farbiger Einrichtung oder Dekoration einen besonderen Charakter verleihen. Am beliebtesten sind aktuell bei der Einrichtung der Scandi-, Japandi oder Altbaustil.

 

 

Üppig kann auch die Auswahl von Blumen und Pflanzen sein. Durch das viele Tageslicht und die hohen Decken könnt ihr großen, schönen Pflanzen ein zu Hause geben. Ebenso schön sehen große Blumensträuße oder Trockenblumen aus.

 

Tada - Eingerichtet ist euer Altbau!

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